Klimatisches Potential von Freiflächen in bebauten Bereichen (Siedlungen) - Bewertung der Energiebilanz von Freiflächen (TP08)

Hintergrund

Freiflächen in bebauten Siedlungen sind sehr wichtig für die überwärmten Stadt- und Innenstadtbereiche – sie besitzen eine klimatische Ausgleichsfunktion. Durch ihre unterschiedliche Energie- und Strahlungsbilanz können sie besser abkühlen und nachts Kaltluft bilden. So kühlen und belüften sie die überwärmten Bereiche.

Uns interessiert

Infrarot Thermographie am Beispiel eines Laptops
Infrarot Thermographie

Innerhalb dieses Teilprojekts untersuchen wir das klimatische Potenzial von Freiflächen. Zusätzlich nehmen wir eine Bewertung vor, ob und wie solche Flächen im Rahmen der angestrebten Biomassestrategie genutzt oder umgewidmet werden können. Dazu werden Klimamessungen mit Klimamodellierungen kombiniert. Außerdem möchten wir die klimatischen Besonderheiten von Freiflächen besser verstehen; dazu bestimmen wir das thermische Verhalten des Bodens sowie die turbulenten Wärmeströme.

Die so gewonnenen Erkenntnisse können von der Regional- und Raumplanung genutzt werden. Landschaftsplaner und Architekten haben so die Möglichkeit, die Resultate als Eingangsdaten und Bewertungsgrundlage für ihre Entwürfe und Optimierungsmaßnahmen vor dem Hintergrund des regionalen Klimawandels zu verwenden.

So packen wir es an

Einsatz in der Eddy-Kovarianz Methode: Ultraschallanenmometer zur zeitlich hochauflösenden Messungen von Windfluktuation
Eddy Kovarianz

Messungen klimatischer Eigenschaften werden an einem Referenzstandort und an ausgewählten Standorten innerhalb der Siedlungsbereiche über zwölf Monate durchgeführt. Im momentanen Bearbeitungsstand werden Messstandorte im Stadtgebiet von Bottrop (Pilotgebiet InnovationCity) geprüft. Bei den Messungen wird die Energiebilanz der Oberfläche mittels der Eddy-Kovarianz Methode erhoben und zudem die Oberflächenstrahlungstemperatur mit Hilfe infrarotthermografischer Bestimmung erfasst.

Mikroskalige Klimamodellierung mit ENVI-met: Differenzdendarstellung des sensiblen Wärmeflusses bei verschidenen Oberflächenszenarien (Gras, Asphalt) in einem Gebäude-/Freiflächenkomplex
ENVI met

Dann erfolgt eine Modellierung des Klimas mit Hilfe des dreidimensionalen Stadtklimamodells  ENVI-met zum Vergleich mit den Messdaten, zur Validierung des Modells und zur Simulation von Flächenumwidmungen, bzw. Optimierungsmaßnahmen. Abschließend wollen wir eine integrative klimatische Bewertung von Flächen anhand der erhobenen Mess- und Modellergebnisse vornehmen.

Download Kurzpräsentation

Klimatisches Potential von Freiflächen in bebauten Bereichen Bewertung der Energiebilanz von Freiflächen (TP08), Kurzpräsentation herunterladen (pdf, 600kb)

In Zusammenarbeit mit

Teilprojekt 01 hilft bei der Auswahl des Untersuchungsgebietes und der Standortwahl. Die hier erhobenen Ergebnisse der Klimamessung und –modellierung fließen auch in die Entwicklung von planerischen Konzepten aus TP01 ein.

Bearbeiter und Kontakt

Arbeitsgruppe Klimatologie und Umweltmeteorologie, Universität Braunschweig

Teilprojektleitung:
Prof. Dr. Stephan Weber, s.weber@tu-braunschweig.de